Diese Website entsteht nach und nach... Wir bitten um Verständnis und danken für die Geduld 


Wie konzipiere ich eine Gefühlssurfer-Stunde ?
 - Ein Baukastenprinzip - 

Eine Besonderheit der Gefühlssurfer besteht darin, dass es keine inhaltlich vorgefertigten Stunden gibt. Eine gewisse Ausnahme stellt die erste Stunde dar, da in dieser die gemeinsame Sprache (Metapher der Gefühls-Wellen, siehe ggf. auch Abschnitt Sprache) implementiert werden sollte, die die Kommunikation der gesamten Gefühlssurfer-Stunden prägen wird.

Die Vorbereitung einer jeden Stunde erfolgt in drei Schritten (siehe Grafik) und in Form eines Baukastenprinzips. Da jede Stunde in 5 Phasen eingeteilt ist, gilt es bei der Vorbereitung diese inhaltlich zu befüllen. Wie die einzelnen Phasen jeweils „befüllt“ werden, sollte sich in erster Linie danach richten, welche Eindrücke und Erfahrungen in der vorangegangenen Stunde mit der Lerngruppe gemacht wurden. Dieses Prinzip ermöglicht eine situative Anpassung der Inhalte an die jeweils wahrgenommenen Bedürfnisse der Lerngruppe.

Bevor die Konzeption der einzelenen Stunden angegangen wird, empfiehlt es sich, die Rahmenbedingungen (Stundenanzahl, durchführende Personen, etc.) der Gefühlssurfer-Arbeit als Ganzes zu bestimmen. Im Bereich FAQ's stellen wir unter anderem unsere Erfahrungen mit den Rahmenbedingungen zu Verfügung. 

Die 3 Schritte der Entwicklung einer Gefühlssurfer-Stunde

Wie im Schaubild ersichtlich gehören zur Planung und Durchführung einer Gefühlssurfer-Stunde drei Schritte (Planung, Durchführung, Reflexion). 

Schritt 1 ist dabei die grobe Planung der Stunde. Bewährt hat sich, ein Grundgerüst an Inhalten vorzusehen, ohne jedoch darauf angewiesen zu sein jeden Inhalt "präsentieren" zu müssen, damit die Stunde in sich sinnhaft und schlüssig ist. Außerdem habe wir in besonders herausfordernden Lerngruppen die Erfahrung gemacht, dass es immer hilfreich ist, zumindest eine grobe Idee davon zu haben, was angeboten werden könnte, wenn ein vorgesehener Inhalt nicht den gewünschten Effekt erzielt, bzw. nicht angenommen wird. 

Schritt 2 ist die Durchführung der geplanten Stunde. Bei aller Freiheit situativ Inhalte anzupassen, mehr oder weniger Zeit für bestimmte Teile aufzuwenden oder auch einfach ganze Passagen auszulassen, versuchen wir die Stunden stets in fünf voneinander trennbare Phasen zu unterteilen. Diese Phasen sind sozusagen der Rahmen oder das Behältnis für die eingesetzten Werkzeuge, welche sich stetig vermehren und weiterentwickeln. 

Schritt 3 ist die Reflexion der duchgeführten Stunde. Das gewinnbringende Potenzial von Intervision und Supervision ist in vielen Berufsfeldern bereits hinreichend belegt. Wir halten es daher für wichtig dieses strukturelle Element der Methoden- und Selbstreflexion auch im pädagogischen Schulalltag fest zu verankern. Der Schritt der Anschlussreflexion ist im Übrigen oft auch ein bedeutender Teil der Vorbereitung auf die nächste Stunde, da das Besprechen des Erlebten unweigerlich zu Ideen, Zielformulierungen und Änderungswünschen für die kommenden Stunden führt.

Die Durchführung der einzelnen Stunde (Schritt 2), soll in den nun folgenden Abschnitten, detaillierter vorgestellt werden. Ziel ist es, die fünf Phasen einer jeden Gefühlssurfer-Stunde schrittweise vorzustellen, kurz zu erläutern welches Existenzrecht aus unserer Sicht jede der Phasen genießt und einige der "Werkzeuge" bzw. Methoden und Materialien wir bisher verwendet haben.

 

Die 5 Phasen einer Gefühlssurfer-Stunde 

Phasen 1 & 4: Eingangs- und
Abschlussrituale

Jede Gefühlssurfer-Stunde beginnt und endet mit einem kurzem Ritual. Dieses markiert den Start bzw. das Ende und bildet den Rahmen einer Stunde die in ihrem Aufbau, ihren Ansprüchen und auch in ihrem Regelwerk nicht zwangsläufig zu 100% dem sonst bekannten schulischen Alltag entspricht (siehe dazu auch in den FAQ,s  "Weswegen werden Regelübertritte nicht sanktioniert?").

Wie „üblich“ beim Ansatz der Gefühlssurfer gibt es keine festgelegten Anfangs- und Abschlussrituale. Die bisher von uns verwendeten Rituale folgten meist dem Anspruch einerseits einen aktivierenden Charakter, andererseits einen thematischen Bezug zum übergeordneten Thema der Gefühlssurfer zu haben. Eine Liste (inkl. Anleitung) der bisher von uns erprobten Rituale finden sie in der Materialbörse.

Phase 2: Input- &
Experimentalteil

Diese Phase kann als Kernelement einer jeden Gefühlssurfer Stunde angesehen werden. Hier wird mit den Schüler*innen über Emotionalität nicht nur gesprochen und reflektiert, sondern auch versucht ein emotional bedeutsames Erleben zu generieren. Wie bereits beschrieben sollen die Schüler*innen in einem Prozess begleitet werden, dessen Resultat idealerweise die Erkenntnis beinhaltet, dass Art und Intensität erlebter Emotionen genau wie die jeweiligen angewandten Emotionsregulationsstrategien immer einen biografischen Bezug haben und mitnichten alternativlos und unveränderbar sind. Im Idealfall wird die einzelne Schülerin bzw. der einzelne Schüler darin unterstützt eigene emotionale Zustände auf verschiedene Weise einzuordnen und neue regulative Verhaltensweisen  zu erproben.

In dieser Phase wurden bisher 3 Ansätze erprobt um die emotionale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen im hier beschriebenen Sinne zu stärken. Diese sind: 

  1. Psychoedukation und Einführung der Trickkategorien
  2. Wahrnehmungs-Experimente um multisensorisch bestimmte Prinzipien des   emotionalen Systems erfahrbar zu machen
  3. Gefühletheater und/oder sonstige Reflexions-Methoden als Methode, um eigenes Erleben zu reflektieren und dadurch emotionale Bedeutsamkeit der kognitiven Verstehensprozesse zu schaffen.


Diese drei Ansätze kommen abwechselnd, manchmal auch kombiniert in jeder Input- und Experimentalphase der einzelnen Gefühlssurfer-Stunden vor. Im Folgenden wird auf diese Ansätze genauer eingegangen

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte prüfen Sie die Details und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.